Was muss ich beim Schreiben einer Ausarbeitung / Planung beachten?

Was muss ich beim Schreiben einer Ausarbeitung / Planung beachten?

Im Folgenden geben wir dir einen Überblick über die – für uns – wichtigsten Inhalte deiner schriftlichen Ausarbeitung deines Praxisangebots und geben Tipps, worauf du beim Schreiben achten solltest.📝

Dabei ist uns wichtig zu erwähnen, dass die meisten Fachschulen ganz individuelle Vorgaben machen, wie die schriftliche Planung im Detail auszusehen hat (z.B. Schriftgröße, Layout, Gliederungspunkte etc.). Sehe diesen Beitrag daher als Orientierung und Möglichkeit der Vertiefung an, aber halte dich bitte in erster Linie an die Vorgaben deiner Schule. ⚠️

Unser Vorschlag für einen sinnvollen Aufbau deiner schriftlichen Angebotsplanung: 

✅1. Deckblatt 

▪️ Name und Adresse deiner Schule, evtl. mit Logo 
▫️Name deiner LehrerIn
▪️ Deine Ausbildungsform (z.B. „Praxisintegrierte Ausbil…“)
▫️ Dein Name und deine Klasse(nbezeichnung)
▪️ Die Bezeichnung deiner päd. Tätigkeit / Titel
▫️ Das Datum und die Startzeit deiner Tätigkeit
▪️ Name und Anschrift deiner Einrichtung
▫️ Name deiner Praxisanleitung

Das Deckblatt sollte folgende Parameter beinhalten:

✅ 2. Ausgangssituation

Hierbei geht es darum zu begründen, WARUM du das von dir geplante Praxisangebot gewählt hast. Hast du bestimmte Beobachtungen gemacht? Oder möchtest du den Kindern neue Erfahrungen ermöglichen? (—> siehe hierzu auch Teil 1 unserer Serie)

✅ 3. Beschreibung der teilnehmenden Kinder 

An dieser Stelle muss deutlich werden, warum du gerade die von dir beschriebenen Kinder für dein Angebot ausgewählt hast und warum du nicht mehr oder weniger Kinder mitnimmst. Argumentiere immer positiv und stelle die Fähigkeiten und Kompetenzen der Kinder in den Vordergrund! Achte darauf, das Verhalten der Kinder nicht zu bewerten, sondern möglichst neutral deine Beobachtungen zu schildern. Überlege dir: Welche Vorerfahrungen und Interessen, die bedeutsam hinsichtlich des Angebots sind, hast du bei den Kindern beobachtet? (z.B. Ich habe beobachtet, dass V. sich mit dem Sortieren von Kleinteilen beschäftigt. Vor zwei Tagen hat sie Perlen zuerst nach der Farbe und anschließend nach der Größe sortiert.) 

✅ 4. Sachanalyse / Didaktische Analyse: 

Wie das Wort schon sagt, analysierst du hier die Sache, d. h. den Lerngegenstand oder den Inhalt, den du vermitteln bzw. erfahrbar machen willst. Bei Punkt 2 (Ausgangssituation) hast du dich bereits für ein Thema entschieden und dies begründet. Die Sachanalyse dient nun dazu, dass du dir Fachwissen über den Inhalt aneignest und eigene Vorüberlegungen dazu anstellst. 

Folgende Fragen können hierbei hilfreich sein: 
• Welches Fachwissen / Hintergrundwissen brauche ich im Allgemeinen, um die Situation zu gestalten? (z.B. Was ist eine Klanggeschichte? Was ist Ton, woher kommt er…? Auf welche Sicherheitsvorkehrungen sollte man achten, wenn Kinder mit Feuer umgehen?)

• Welches entwicklungsbezogene Fachwissen brauche ich? Welches Verständnis haben Kinder dieser Altersgruppe von diesem Lerngegenstand? Welche Fertigkeiten zeigen Kinder dieser Altersgruppe bezüglich dieses Lerngegenstands? (z.B. beim Thema Freundschaft: Welche Bedeutung hat Freundschaft für 5-jährige Kinder? Was gehört für sie zur Freundschaft dazu? Welche Vorstellung von Freundschaft haben Sie?)

• Welches Fachwissen brauche ich, um auf die Interessen der Kinder am Thema eingehen zu können? (z.B. beim Gestalten mit Ton ist es für Kinder in der Regel wichtig, selbst aktiv werden zu können, ausprobieren zu können, eigene Ideen umzusetzen) 

• Welches Fachwissen und welche Vorüberlegungen brauche ich, um den Kindern Impulse geben zu können? (z.B. bei der Gestaltung einer Lernsituation, bei der du die Kinder fragst, wie sich Löwen bewegen, solltest du dir selbst Gedanken zu möglichen Bewegungsarten und wie diese verkörpert werden können, gemacht haben) 

• Welches Fachwissen brauche ich, um die Fragen der Kinder zu beantworten? (z.B. wenn du mit den Kindern backen und ihnen sagen willst, dass sie den rohen Teig nicht probieren dürfen, werden die Kinder eventuell wissen wollen, weshalb —> Salmonellengefahr!)

✅ 5. Eigene Ziele: 

Formuliere die Ziele, welche du mit der Durchführung deines Angebots erreichen möchtest. 
Siehe hierzu Teil 2 unserer Serie

✅ 6. Geplantes Vorgehen: 

Dokumentiere dein Vorgehen in einzelnen Schritten und zeige den Zusammenhang zu deinen bereits aufgestellten Feinzielen auf. Geschickt ist es, wenn du dies als Tabelle darstellst (Linke Spalte Vorgehen – rechte Spalte Ziele). 

Beachte: Ein Angebot sollte immer aus mehreren Phasen bestehen: Einleitung / Hinführung zum Thema, Hauptteil und Schluss. Wichtig ist, dass du dir deine Zeit gut einteilst und dein Vorgehen sinnvoll strukturierst. Ein Angebot für Krippenkinder darf ruhig nur 15 Minuten dauern, Vorschulkinder hingegen sollten sich 30 bis 40 Minuten konzentrieren können.

✅7. Quellenverzeichnis 

Solltest du Fachbücher oder Quellen aus dem Internet verwendet haben (z.B. bei der Sachanalyse), gib diese bitte im Quellenverzeichnis an. Denke daran, dass du zitierte Textstellen zusätzlich auch direkt in deinem Text kenntlich machen musst. 

✅8. Anhang: 

Hier kannst du kürzere Texte, Fingerspiele, Rezepte oder Ähnliches, die du in bzw. während der geplanten Tätigkeit verwendest, auflisten und anschließend einfügen.

✅ Zum Abschluss und zur besseren Übersichtlichkeit ist es schön, wenn du noch eine Gliederung / ein Inhaltsverzeichnis anlegst. Dieses kannst du direkt nach dem Deckblatt einfügen. So hat deine LehrerIn auf den ersten Blick einen guten Überblick, was in deiner Ausarbeitung bearbeitet wird. 

2 Antworten

  1. Hallo,
    ich bin selbst Praxisanleiterin und habe meine Schülerin beim schreiben ihrer Ausarbeitung unterstützt. Sie hat eine Lese- Rechtschreibschwäche und ich habe ihren Text grammatikalisch- nicht inhaltlich- verbessert. Ist dies zulässig? Die Lehrerin zeigt leider kein Verständnis für die Schwäche der Schülerin.
    Liebe Grüße

    Debora Baier

    1. Hallo Debora, ich finde es sehr löblich, dass du deine Schülerin unterstützt. Wenn es über die Schule keine Möglichkeit eines Nachteilsausgleichs gibt und die LRS nachgewiesen ist, finde ich es legitim, wenn du die Ausarbeitungen durchliest und grammatikalische Fehler markierst & darauf hinweist. Wichtig ist, dass der eigentliche Inhalt von der Schülerin erarbeitet wird.
      Liebe Grüße
      Matthias

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