Die Abschlussprüfung in der Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher ist für viele Auszubildende der wichtigste und zugleich herausforderndste Schritt. Egal ob schriftliche, mündliche oder praktische Prüfung: Eine strukturierte und zielgerichtete Vorbereitung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Abschluss.
Um dich dabei bestmöglich zu unterstützen, haben wir einen kostenlosen Leitfaden zusammengestellt. Dieser bietet dir praktische Tipps, motivierende Impulse und klare Orientierungshilfen, die dich sicher durch die Prüfungszeit bringen.
In diesem Beitrag geben wir dir einen Einblick in die wichtigsten Inhalte der Broschüre „Fit für die Abschlussprüfung – dein Leitfaden zum sicheren Bestehen“ und teilen wertvolle Hinweise, wie du dich optimal auf deine Prüfung 2024/2025 vorbereiten kannst.
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Was dich in der Abschlussprüfung erwartet
Die Abschlussprüfung für Erzieher besteht je nach Bundesland und Ausbildungsform aus einer schriftlichen Prüfung, einer mündlichen Prüfung und möglicherweise einer praktischen Prüfung. Jede Prüfungsform stellt andere Anforderungen an dich:
- In der schriftlichen Abschlussprüfung geht es darum, Fallbeispiele zu analysieren, Lösungswege zu entwickeln und fachliche Zusammenhänge darzustellen.
- Die mündliche Abschlussprüfung fordert dich auf, dein Wissen verbal darzulegen und praxisnah zu argumentieren.
- Die praktische Abschlussprüfung bewertet deine Fähigkeiten direkt im Arbeitskontext.
Die schriftliche Prüfung meistern
Die schriftliche Abschlussprüfung dient dazu, die fachlichen und pädagogischen Kompetenzen der angehenden Fachkräfte abschließend zu überprüfen und zu bewerten. Sie stellt sicher, dass die Auszubildenden über das nötige theoretische Wissen und die fachliche Kompetenz verfügen, um im Berufsalltag eigenverantwortlich und professionell zu agieren. Sie ergänzt die mündliche Prüfung, indem sie zeigt, wie sicher die Prüflinge im schriftlichen Umgang mit beruflichen Anforderungen sind und ob sie komplexe Sachverhalte strukturiert und verständlich darstellen können.
Die schriftliche Prüfung ist typischerweise um eine berufliche Handlungssituation aufgebaut, die auch als Fallbeispiel oder Fallsituation bezeichnet wird. Diese Situation wird zunächst ausführlich beschrieben, um den Prüflingen ein klares Bild des Kontextes zu vermitteln. Im Anschluss müssen mehrere Aufgaben dazu bearbeitet werden, die oft unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufweisen.
Die Fallbeispiele stammen üblicherweise aus der pädagogischen Praxis und thematisieren z.B. die Betreuung und Förderung einer Gruppe von Kindern oder Jugendlichen, die Analyse und Lösung eines Konflikts oder die Planung und Durchführung einer pädagogischen Aktivität.
In einigen Bundesländern haben die Prüflinge die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Handlungssituationen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten zu wählen. Diese Auswahl erlaubt es den Auszubildenden, sich auf die Aufgaben zu konzentrieren, bei denen sie sich am sichersten fühlen.
Die Bearbeitung des Fallbeispiels folgt üblicherweise einem festgelegten 4-Schritte-Schema. Die genaue Anzahl und Ausgestaltung der Aufgaben hängt davon ab, wie detailliert die einzelnen Schritte in Teilaufgaben gegliedert sind. Bitte beachte, dass die Bezeichnungen der einzelnen Schritte je nach Bundesland variieren können – der Inhalt und die Anforderungen bleiben jedoch in der Regel gleich.
Die schriftliche Prüfung dauert üblicherweise zwischen 180 und 240 Minuten. Da die Bearbeitung des Fallbeispiels mehrere Schritte umfasst, ist es entscheidend, die zur Verfügung stehende Zeit gut einzuteilen, um alle Aufgaben vollständig und sorgfältig zu bearbeiten.
Alle wichtigen Infos und Tipps zur Prüfungsvorbereitung findest du hier:
Das 4-Schritte-Schema:
„Wissen & Verstehen“
In diesem Schritt sollen die wesentlichen Probleme, Herausforderungen und Gegebenheiten der Situation herausgearbeitet, strukturiert und dargestellt werden. Zudem kann es erforderlich sein, sich in die Bedürfnisse, Gedanken- und Gefühlswelt einer oder mehrerer Personen aus der Handlungssituation hineinzuversetzen und diese zu formulieren.
„Analyse & Bewertung“
Anschließend ist eine differenzierte und fachlich fundierte Analyse der Handlungssituation gefragt, bei der die relevanten Informationen mit Fachwissen verknüpft werden. Dies kann durch eine fachlich begründete Stellungnahme zu den Bedingungen oder die Erklärung spezifischer Teilaspekte unter Einbezug von Theorie erfolgen.
3. „Planung & Konzeption“
In diesem Schritt geht es um die Planung und Darstellung des weiteren pädagogischen Handelns zur Lösung der im Fallbeispiel aufgezeigten Problemstellungen. Die vorgeschlagenen Handlungsschritte oder das Konzept sollten fachlich nachvollziehbar begründet werden. Häufig gehört auch die Formulierung pädagogischer Ziele dazu. Diese Aufgabe bringt in der Regel die meisten Punkte, weshalb hierfür die meiste Zeit eingeplant werden sollte.
4. „Reflexion & Evaluation“
Im letzten Schritt steht die abschließende Reflexion und Evaluation der dargestellten Handlungsschritte im Mittelpunkt. Dabei gilt es, sich kritisch mit den eigenen Schlussfolgerungen und Handlungsentwürfen auseinanderzusetzen: Welche Herausforderungen könnten auftreten? Welche alternativen Lösungsansätze wären denkbar? Welche pädagogischen Prinzipien wurden berücksichtigt? etc.
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Was tun bei Prüfungsangst
Es ist vollkommen normal, vor Prüfungen nervös oder ängstlich zu sein – viele Menschen fühlen sich so, wenn sie vor einer neuen Herausforderung stehen, weil sie sich gut vorbereiten und ihr Bestes geben wollen. Ein gewisses Maß an Stress hat durchaus auch seine Vorteile. Ein leicht erhöhter Stresspegel kann unsere Leistung steigern, da er uns wach und fokussiert macht.
Statt dich jedoch von der Anspannung überwältigen zu lassen, versuche, die Prüfung als spannende Herausforderung zu betrachten. Sieh es als Gelegenheit, alles Gelernte anzuwenden und zu zeigen, was du drauf hast!
Mach den Realitätscheck: Oft malen wir uns im Vorfeld einer Prüfung aus, was alles schiefgehen könnte und stellen uns regelrechte Katastrophen vor. Kein Wunder, dass dabei Angst aufkommt – unser Gehirn unterscheidet nämlich meist nicht zwischen Vorstellung und Realität. Die meisten Sorgen sind jedoch übertrieben und unwahrscheinlich. Die Vorstellung, dass einem „gar nichts“ einfällt, ist meist unrealistisch; selbst wenn nicht alles beantwortet werden kann, wird einem sicher einiges einfallen.
Um Ängste zu bewältigen, betrachte sie genau: Schreibe alle Befürchtungen auf, um sie schwarz auf weiß zu sehen und einzeln zu prüfen. Frage dich, wie wahrscheinlich es ist, dass sie eintreten und überlege, wie du im schlimmsten Fall damit umgehen würdest. Sprich mit einer vertrauten Person darüber – oft hilft eine objektive Einschätzung von außen.
Die Angst vor einem Blackout
In Prüfungssituationen kann der Körper so viele Stresshormone ausschütten, dass
es zu Schweißausbrüchen, feuchten Händen und einem erhöhten Puls kommt. Man
hat dann oft das Gefühl, dass alles Gelernte plötzlich verschwunden ist (= Blackout).
In solchen Momenten hilft es, sich Folgendes bewusst zu machen:
- Dein Wissen ist nicht weg! Das, was du gelernt hast, ist weiterhin da – der Zugang dazu ist nur vorübergehend blockiert.
- Dein Körper kann die Blockade selbst lösen. Die Stresshormone werden innerhalb weniger Minuten abgebaut und der Zugang zu deinem Wissen wird wieder frei.
Um die Stressreaktion zu lindern, kannst du einige Maßnahmen ergreifen: Atme ein paar Mal tief ein und aus und achte dabei darauf, eine aufrechte Haltung einzunehmen. Lockere deine Muskeln mit kleinen Bewegungen oder stelle dir kurz einen Ort vor, an dem du dich sicher und entspannt fühlst.
Das Wichtigste: Versuche nicht verzweifelt, den Blackout zu bekämpfen. Akzeptiere ihn für den Moment und vertraue darauf, dass dein Körper den Zustand bald wieder auflöst. Bleibe ruhig, damit du dich wieder konzentrieren und dein Bestes geben kannst.
Mehr Unterstützung für deine Prüfungsvorbereitung
Wenn dir diese Tipps geholfen haben, wirf gerne einen Blick in unsere kostenlose Broschüre. Sie enthält viele weitere Strategien, konkrete Beispiele und motivierende Worte, die dir helfen, sicher und gut vorbereitet in deine Abschlussprüfung zu gehen.
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